Samenvatting

Die steigende Überalterung der deutschen Bevölkerung führt zu einem deutlichen Anstieg der Anzahl von Menschen mit Demenz. Trotz vermehrter Forschung in den letzten Jahren gibt es kein klares Konzept zur Behandlung von Sprach- und Kommunikationsstörungen bei Demenz. Im Störungsprofil einer Demenzerkrankung konnten Störungen der Sprache und Kommunikation als wichtige Komponente nachgewiesen werden. Fragestellung dieser Studie war, wie deren Diagnostik und Therapie zum jetzigen Zeitpunkt im Alltag eines Logopäden ohne deutlich ausgewiesene Diagnostik- oder Therapiemethoden gehandhabt werden. Folglich war das Ziel, den Stellenwert der Demenz für die Logopädie in Deutschland zu ermitteln. Dazu wurde eine computervermittelte Befragung an deutschlandweit praktizierenden LogopädInnen durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass 77 % der 557 TeilnehmerInnen Menschen mit Demenz behandelten. Auffällig war, dass bei 83 % „Demenz“ in der logopädischen Ausbildung nicht thematisiert wurde.
28 % der TeilnehmerInnen besuchten eine Fortbildung zur Thematik. Nur 17 % der TeilnehmerInnen gaben an, sich bei der Behandlung von Patienten mit Demenz „sicher“ oder „eher sicher“ zu fühlen.
Die Mehrheit der Befragten betrachtet das Thema Demenz als Aufgabengebiet der Logopädie. Gleichzeitig wird es nach deren Meinung noch nicht ausreichend thematisiert. Den TeilnehmerInnen fehlt es vor allem an konkreten Therapie- und Diagnostik-Konzepten. Gefordert werden Wirksamkeitsnachweise, interdisziplinärer Austausch, Fortbildungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit.