Samenvatting

Seit über 90 Jahren werden bereits wissenschaftliche Studien über einen möglichen
Zusammenhang zwischen einem verminderten Hörvermögen und kognitiven
Einschränkungen im Bereich des Arbeitgedächtnisses durchgeführt. Diese führten jedoch zu
widersprüchlichen Ergebnissen. Einige Studienergebnisse ergaben einen deutlichen
Zusammenhang, häufig konnte jedoch auch kein, bzw. nur ein geringer Zusammenhang
beobachtet werden. In vielen Studien wurde zudem eine altersbedingte Korrelation zwischen
Schwerhörigkeit und einer verringerten Arbeitsgedächtniskapazität festgestellt. Um feststellen
zu können, ob dies auch bei Erwachsenen mittleren Alters der Fall ist, wurde in der
vorliegenden Studie der Einfluss der Variable „Hörvermögen“ auf die Variable „Prozesse des
Arbeitsgedächtnisses“ untersucht. Mithilfe einer neuropsychologischen Testreihe wurden
verschiedene Bereiche des Arbeitsgedächtnisses, sowie bestimmte
Aufmerksamkeitsleistungen bei einer Gruppe schwerhöriger Personen überprüft. Die
Ergebnisse wurden mit den Leistungen einer normal hörenden Kontrollgruppe verglichen.
Anhand dessen sollten mögliche Leistungsunterschiede zwischen den beiden Gruppen
aufgedeckt werden und innerhalb der einzelnen Gruppen auf modalitätsspezifische
Unterschiede (auditiv vs. visuell) geachtet werden. Die Leistungsvergleiche innerhalb der
Arbeitsgedächtnis- und Aufmerksamkeitstests beider Gruppen deuten auf
modalitätsspezifische Unterschiede hin. Im direkten Vergleich beider Gruppen hingegen
konnte in dieser Studie kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.