Spezifische Diskrepanz zwischen produktivem und rezeptivem Wortschatz bei Kindern mit Down-Syndrom?
Spezifische Diskrepanz zwischen produktivem und rezeptivem Wortschatz bei Kindern mit Down-Syndrom?
Samenvatting
In der normalen Sprachentwicklung geht der rezeptive Wortschatz dem produktiven Wortschatz voraus. Bei Kindern mit Down-Syndrom wird eine spezifische Diskrepanz mit einem auffällig schwachen produktiven Wortschatz vermutet. Ziel dieser Studie war es, zu prüfen ob diese Diskrepanz im Vergleich zu Kindern mit anderen geistigen Behinderungen spezifisch für das Down-Syndrom ist. Aus diesem Grund wurden 22 Kinder im Alter von 7;5 bis 14;1 Jahren untersucht, von denen 11 das Down-Syndrom hatten. Die Kontrollgruppe bestand aus 11 Kindern mit geistiger Behinderung vergleichbaren Schweregrades. In beiden Gruppen wurde neben produktivem und rezeptivem Wortschatz, das phonologische sowie das visuelle Arbeitsgedächtnis überprüft. Die Diskrepanz zwischen rezeptivem und produktivem Wortschatz war bei den Kindern mit Down-Syndrom nicht größer als in der Kontrollgruppe. Bei beiden Gruppen gab es jedoch einen signifikanten Unterschied zwischen rezeptivem und produktivem Wortschatz. Die Kinder mit Down-Syndrom erbrachten zudem in beiden Bereichen deutlich schlechtere Leistungen als die Kontrollgruppe. Ferner zeigten die Kinder mit Down-Syndrom schlechtere Leistungen beim Nachsprechen von Neologismen und in dieser Gruppe korrelierten alle Arbeitsgedächtniswerte mit den Wortschatzleistungen. Eine spezifische Diskrepanz konnte nicht gefunden werden. Die Ergebnisse sprechen jedoch dafür, dass der geringere Wortschatz bei Kindern mit Down-Syndrom durch ein vermindertes Arbeitsgedächtnis erklärt werden kann.
Organisatie | Zuyd Hogeschool |
Opleiding | Logopedie |
Afdeling | Faculteit Gezondheidszorg |
Datum | 2011-01-20 |
Type | Bachelor |
Taal | Duits |